Der Wechsel vom Schulleben ins Arbeitsleben ist ein großer Schritt. Wie man sich darauf vorbereiten kann und was Ausbildungsbetriebe von ihren künftigen Mitarbeitern erwarten, darum ging es für die Neuntklässler und Eltern der Schickhardt-Realschule bei der Informationsveranstaltung der Kreissparkasse Waiblingen mit Karl-Otto Kaiser und Azubis von der Firma Tesat-Spacecom und der KSK Waiblingen, den Bildungspartnern der Schule.
„Was muss einer mitbringen, damit der Personaler sagt: ‚Den wollen wir!’?“, fragt Karl-Otto Kaiser in die mit 170 Gästen voll besetzte Kundenhalle hinein. Den Neuntklässlern der Schickhardt-Realschule und ihren Eltern fällt da gleich was ein: „Ausstrahlung“, sagt ein Vater. „Anständige Noten“, findet eine Mutter. „Engagement“, meint ein Schüler.
Alles nicht falsch, findet der Referent, aber so richtig zufrieden sieht er dabei nicht aus. „Was wird draußen erwartet?“ lautet der Titel der Veranstaltung, zu der die Kreissparkasse Waiblingen zusammen mit der Schickhardt-Realschule und Tesat-Spacecom eingeladen haben. Mit "draußen" sind die Ausbildungsbetriebe gemeint. Alle sind jetzt neugierig auf die Antwort. Kaiser klickt auf die Powerpoint-Fernbedienung und zeigt die zentrale Folie des Abends: Was erwarten Firmen von den Auszubildenden? Genau das, was auch Eltern von ihren Kindern, Lehrer von ihren Schülern - und natürlich umgekehrt - erwarten: Zuverlässigkeit!
Tatsächlich, so die beruhigende Antwort von Kaiser für alle, die zwar tolle Persönlichkeiten, aber vielleicht momentan kein Superzeugnis haben: Ausschlaggebend für die Einstellung ist zu 85 Prozent die Persönlichkeit.
Sogenannte „Soft Skills“, wie Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und Freundlichkeit, sind es, die die Unternehmen interessieren. Und hier kommt ein ganz wichtiger Faktor mit ins Spiel: Begeisterung. Denn ein Auszubildender, der sich begeistert, ist motiviert und zu mehr Leistung bereit.
Ein Aspekt, den die anwesenden Azubis bestätigen konnten. „Ob du zum Kunden oder Kollegen freundlich warst, das bleibt in Erinnerung,“ sagt Daniela Srokosz, Auszubildende bei der Kreissparkasse. Tobias Grüninger, Auszubildender bei Tesat, findet vor allem das Arbeitsklima toll. "Zum Lehrer schaut man auf, aber im Betrieb ist man ein Team, redet sich mit du an und löst gemeinsam Probleme." Zu spät kommen, wie früher manchmal in der Schule? "Das würde ich nicht machen", sagt Tobias. „Man wird erwachsener und selbstständiger“, sagt er. Tobias wies die anwesenden Schüler darauf hin, dass es in der Ausbildung nicht reicht, nur physisch anwesend zu sein. „Wenn der Ausbilder etwas von euch wissen will, dann könnt ihr euch nicht mehr hinter jemand anderem verstecken.“ Der Rat der beiden Azubis lautet daher auch: „Welchen Beruf du wählst, kann niemand für dich entscheiden, denn es muss etwas sein, das du von Herzen machen willst.“
Der Referent Karl-Otto Kaiser, selbst Lehrer an einer kaufmännischen Schule in Göppingen, appellierte an alle Schüler, so viele Praktika wie möglich zu machen. „Beide Azubis hier haben mir im Gespräch vorhin verraten, dass sie mindestens drei bis vier Praktika absolviert haben. Und das ist auch gut, nur so könnt ihr herausfinden, was euch wirklich liegt und begeistert und auch, in welchen Bereichen eure Fähigkeiten am stärksten ausgeprägt sind.“
Nach unterhaltsamen 90 Minuten gab es viel Beifall für den Referenten und die Auszubildenden. Thomas Hofmann, Direktor Privatkunden und Gastgeber des Abends, appellierte an die Eltern, ihre Kinder beim Übergang von der Schule in den Beruf tatkräftig zu unterstützen: Dann lud er alle Schickhardt-Schüler mit ihren Eltern zu Imbiss und Getränken ins "Casino" im obersten Stockwerk ein.
Auch die Mütter und Väter hatte Kaiser beeindruckt. "Er hatte so eine klare Sprache, das war richtig gut, wie er die Schüler abgeholt hat", sagt Ines Kern. Und die Schüler? "Der Herr Kaiser hat genau das gesagt, was uns Lehrer und Eltern die ganze Zeit predigen. Nur irgendwie besser", finden die 9er. Thomas Maier, Rektor der Schickhardt-Realschule, äußerte sich begeistert und bedankte sich im Namen der Eltern und Schüler bei allen Mitarbeitern der Kreissparkasse Waiblingen als Gastgeber und bei Tesat-Spacecom. "Wir freuen uns, dass wir mit der Kreissparkasse Waiblingen und der Firma Tesat-Spacecom zwei Bildungspartner haben, die uns mit hervorragenden Ideen bei der beruflichen Orientierung unserer Schüler unterstützen."